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Montag, 8. Oktober 2012

Schneckenpost-Spam der Gewerbeauskunft-Zentrale



Vor einigen Tagen warnte mich ein Freund vor einem Schreiben, das sehr amtlich und offiziell daherkommt. Gedruckt ist es auf grauem Recyclingpapier und wirkt wie eine Nachricht vom Finanzamt oder der Industrie- und Handelskammer. 
Absender ist eine sogenannte „Gewerbeauskunft-Zentrale“ zur „Erfassung gewerblicher Einträge“. Es ist ferner darum gebeten, fehlerhafte oder fehlende Daten zu ergänzen. Ansprechpartner oder Telefonnummern sind nicht verzeichnet - nur eine Faxnummer für die gebührenfreie Rücksendung der Daten.
Was da so amtlich daher kommt, ist eine Art Schneckenpost-Spam, ein kommerzielles Angebot, dass sich perfide tarnt. Die Geschäftsbedingungen sind auf der Rückseite abgedruckt. Kleingedruckt steht vorne in der rechten Spalte: „Bitte beachten: Ihre Eintragung erfolgt unter Gewerbeauskunft-Zentrale.de innerhalb weniger Arbeitstage nach Rücksendung dieses behörden- und kammernunabhängigen Angebots. Es besteht bisher keinerlei Geschäftsbeziehung. Durch die Unterzeichnung wird der Basiseintrag für zwei Jahre verbindlich bestellt“. Preise kann man in der leicht grau gedruckten AGB nachlesen. Unter Punkt 4 werden die Kosten dieses Amts-Plagiats deutlich: „Die Vergütung der GWE-Wirtschaftsinformations GmbH gemäß den Angaben des aktuellen Angebotes wird mit Erhalt der Rechnung jeweils ein Jahr im Voraus fällig. Es handelt sich um einen monatlichen Teilbetrag von Eur 39,85 zzgl. Ust. Die jährliche Vergütung beträgt Eur 478,20 zzgl. Ust., bei Mindestvertragslaufzeit  Eur 956,40 zzgl. Ust. Der Betrag ist einmal nach Auftragseingang mit der daraus folgenden Rechnungen zu entrichten und wiederholt sich jährlich, soweit der Vertrag nicht von einer der Parteien laut der AGB gekündigt wird.“ 

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