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Montag, 17. März 2014

Adipöse Manga-Convention auf der Leipziger Buchmesse

Halle 3: durstige Papierschnitt-Vögel
Wo kommen die nur alle her? Mädchen mit weissen Strapsen, wo das Fleisch üppig hervorquellt als würden sie Stützstrümpfe tragen. Meterweise Bauchfett und Hüftrollen, gewaltige Waden und Oberschenkel. Mini-Faltenröcke, Roben, Schweineohren und -nasen, goldene, lila und rosa Haare. Die Originalität geht in der Masse dieses zur Schau gestellten Fettes auf Plateausohlen unter.

Es fehlen eigentlich dabei noch begleitende Tiere: ein Strauss oder Emu an einer goldenen Kette geführt, ein halber Elefant auf einem Gabelstapler von jemand gefahren, der einen noch blutenden Stierkopf trägt, eine Elfe mit Eselsohren, die von einer Boa constrictor gewürgt wird.

Ich habe meine Meinung über die Manga-Bewegung geändert. Ich hielt sie zunächst für einen No-Logo-Betrieb, ein Festival des Eigendesigns und der virtuellen Kunst. Die Massen der Manga-Convention auf der Leipziger Buchmesse, wo für Comics, Filme, Kostüme eine eigene Halle zur Verfügung gestellt wurde, haben mich eines besseren belehrt.  


Manga als Anti-Transgender. Die Frauen sind entweder Königinnen, Feen, Elfen oder Schweine und die wenigen kostümierten Männer Ritter oder Krieger. Die Rollenklischees zwingen die Phantasie in die Knie.

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