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Dienstag, 16. September 2014

Ur, Uhr, Ur-Uhr?

Apple Watch, Revision 2 oder 3?
„But there will be something, or several somethings, that will cause it to be misunderstood by those who are only able to frame new creations in the context of what came before them. Apple’s watch won’t fit in an existing mold. It won’t be a phone on your wrist. It won’t be a watch as we know it. We already have excellent phones. We already have excellent watches. For the Apple watch to be worth creating, it must be excellent at something else.“
Daring Fireball
Ich verstehe Apples neue Smartwatch nicht. Ist das eine Uhr? Ist das keine Uhr? Ist das mehr als eine Uhr? Und wozu soll sie gut sein? Zur Selbstoptimierung? Als kleiner Bruder des iPhones? Was mache ich damit? Mich benachrichtigen lassen, dass ich eine E-Mail erhalten habe, obwohl die gleiche Benachrichtigung auch 25 cm weiter signalisiert wird?- auf meinem iPhone, ohne das die Apple Watch gar nicht funktioniert. Und wenn ich ein Fitness-Freak und Gesundheits-Paranoiker bin, jeden Tag meine Schritte zähle, den Kalorienverbrauch registriere, Herzschlag und Blutdruck kontrolliere, so reicht die Ladung der Apple Watch doch nicht dazu aus, nachts noch meinen Schlafrhythmus zu optimieren. 
Als jahrelanger Nicht-Uhrenträger und Apple-Enthusiast fällt es mir schwer, von dieser Uhr, die keine Uhr ist, fasziniert zu sein. Sie ist nicht wasserdicht, hat kein GPS, ist vom Smartphone abhängig, hält nur einen Tag und ist ab Januar in ihrer günstigsten Ausführung vermutlich ab 350 € erhältlich. Ob der Akku dann problemlos nach einem Jahr ausgewechselt werden kann oder gleich die Uhr weggeschmissen werden muss, ist noch unklar.
Wenn schon eine Uhr, die keine Uhr mehr sein will, warum hat Jony Ive dann doch wieder eine Uhr designt und nicht einen Armreif oder ein Armband?
Zunächst scheint diese erste Revision einer Apple Watch ein Lifestyle-Produkt für Beta-Testern zu sein, die alles kaufen, was neu mit dem Apfel ist. Die Kinderwagen-Jogger mit den Beats-Kopfhörern in den trendigsten Sportklamotten. Das iPhone am Oberarm, die Apple Watch als Sports Edition am Handgelenk, 5-Tage-Bart und frisch intimrasiert.

Aber vielleicht gehöre ich auch zu jenen, die zunächst immer schimpfen und dann doch das Produkt kaufen. Nicht weil sie es brauchen, sondern weil es schön ist. 
(H.A.)

1 Kommentar:

  1. Apple gibt seinen Kunden das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Daher wird gekauft.

    Egal, ob Smartphones, Touch-Pads, Smart-Watches, der Kunde finanziert seine eigene elektronische Fessel und legt sie sogar freiwillig an. Ja, diesem Konzept kann ich eine gewisse, wenn auch nicht sympathische Genialität abgewinnen. Als positiver Kolateralnutzen könnte der zunehmende Elektrosmog (die Dinger hören ja erst auf zu senden, wenn der Akku entnommen ist, nicht alleine durchs Abschalten) zur Verminderung des Bevölkerungswachstums beitragen - das Ebola der 1. Welt, Überträger ist ein psychologisches Virus. Man sollte Koch Tim dafür durchaus für einen Nobelpreis vorschlagen - ein exzellentes Menü, welches er da zubereitet hat!

    Banker B.

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